
Verkörperte Begegnungen

JOANNA SZTULMAN
Relationale Körperarbeit
- traumasensibel -
Mein persönlicher Hintergrund
Wachstumsermöglichende Räume
Seit vielen Jahren leitet mich die Frage, wie persönliches Wachstum und eine freie Entwicklung von innen - aus einer als authentisch und stimmig erlebten Motivation und Neigung heraus - nicht nur in therapeutischer, sondern auch in gesamtgesellschaftlicher Hinsicht ermöglicht werden können. Bei Autorinnen wie bell hooks, Luce Irigaray, Jessica Benjamin und Bracha L. Ettinger fand ich eine Sprache für die Art von Räumen, die ich für diese Art des Wachstums schaffen möchte – emanzipatorische Räume, in denen wir uns in Mitgefühl und Solidarität begegnen; in denen wir uns füreinander interessieren und sicherstellen, dass jede/r gesehen wird; Räume, die grundsätzlich offen gestaltet sind und auf Mitgestaltung beruhen; die von unseren singulären Wünschen und Bedürfnissen und von unserer Neugierde geleitet sind, ohne dass wir unsere Singularität je im Widerspruch verstünden zu unserer primären Verwobenheit mit anderen Menschen und unserer Mit-Welt im Ganzen. Diese Art von Räumen habe ich in den vergangenen Jahren nicht nur in Lesegruppen und privaten Kolloquien mitgestaltet, sondern sie sind auch das Leitbild meiner Pantarei- und Focusing-Sitzungen.
Von der Psychoanalyse zur Körpertherapie
Zur körperorientierten Therapie kam ich durch meine eigene Erfahrung von nur wenig erfolgreicher regulärer Gesprächstherapie. Die Verhaltenstherapie konnte mir nichts bieten, da sich mein Erleben nicht in „irrationalen Gedanken“ fassen ließ. Und in über zweieinhalb Jahren Psychoanalyse wurde es mir zwar möglich, zwei Mal pro Woche meine Erlebnisse kognitiv zu analysieren und dadurch auch durchaus wertvolle Einsichten zu gewinnen – doch mein negatives Erleben im Ganzen wurde nur verstärkt und die Sitzungen laugten mich nachhaltig aus. Ich wusste, dass ich in die Tiefe gehen musste, suchte diese Tiefe jedoch allein in einer intellektuellen Herangehensweise – las Sigmund Freud und war zwei Jahre lang Teil eines Jacques Lacan-Lesezirkels, wobei mich Lacans Texte immer mehr befremdeten. Dieses Befremden ließ mich mit zwei Teilnehmerinnen aus dem Kreis ein anderes Kollektiv gründen, welches wir „FPPF“ nannten – „Feminist Psychoanalysis / Psychoanalytic Feminisms“. Dort lasen und diskutierten wir über zwei Jahre lang wöchentlich Texte, von denen jene von Luce Irigaray, Jessica Benjamin und schließlich Bracha L. Ettinger mich nachhaltig prägten und mir den konzeptuellen Weg zu einer anderen Art der Subjekttheorie, der zwischenmenschlichen Begegnung sowie zu einer Körperorientierung wiesen. Die Frage, wie wir einander und unserer Mit-Welt im Allgemeinen begegnen können, ohne andere oder „das Andere“ auf Objekte unserer Fantasien und Bedürfnisse zu reduzieren und wie wir stattdessen von einer unhintergehbaren Verwobenheit aus fühlen, denken und handeln, wurde auch zu einem Forschungsinteresse, das ich seither im Kontext der Bildungs- und Erziehungstheorie an der Humboldt-Universität zu Berlin weiterverfolge. In einem phänomenologisch orientierten Kolloquium hörte ich erstmals den Begriff der „Somatischen Therapie“ und fand im Anschluss den Weg zu meinem ersten Körpertherapeuten.
Die Welt des Pantarei Approaches und der körperorientierten Therapie
In der Welt des Pantarei Approaches lernte ich, die Sprache und Weisheit meines Körpers wahrzunehmen, ihr zu vertrauen und Kraft zu schöpfen aus der gefühlten Verbindung mit jenem, was mich antreibt und sich dabei stimmig anfühlt. Verschüttete Themen, an welche ich in vielen Jahren Gesprächstherapie nicht herangekommen war, wurden mir in meinem Erleben zugänglich und veränderten schrittweise mein Empfinden mir selbst und anderen gegenüber. Mich dabei wortwörtlich in die Hände einer vertrauensvollen Begleitung zu begeben, die mir nicht nur ihre volle Präsenz schenkt, sondern mit meinem Körper auch non-verbal kommuniziert, spielte bei der Ermöglichung dieser Wirkung eine zentrale Rolle. Und so lernte ich schließlich, dieses Geschenk selbst als Pantarei Practitioner an andere weiterzugeben. Gleichzeitig begann ich, mich mit den Grundprinzipien und Praktiken vieler der bekanntesten Ansätze in der körperorientierten (Trauma-)Therapie vertraut zu machen und durchlief eine Vielzahl von Fortbildungen in dem Bereich.
Eine neue Synthese von Theorie und Praxis: Eugene T. Gendlin und das Focusing
Mit der Entdeckung Eugene T. Gendlins fand ich nicht nur radikal neue Konzepte und eine Sprache für etwas, das ich bereits in meiner Forschung gesucht hatte; seine Philosophie ist auch geprägt durch seine praktische Erfahrung in einem therapeutischen Ansatz, den er entwickelte: dem Focusing. Und so wurde ich nicht nur Teil einer Studiengruppe am International Focusing Institute (TIFI) zu seinem philosophischen Hauptwerk „Ein Prozess-Modell“, sondern begann kurzerhand auch die Ausbildung zur Focusing-Begleiterin. Die erstaunlichen Veränderungen in meinem eigenen Erleben sowie im Erleben derjenigen, die ich begleite, haben nun auch Focusing zu einem integralen Bestandteil meines Lebens und meiner Arbeit mit KlientInnen gemacht.
Meine Ausbildungen
2022 - 2025
Certified Advanced Practitioner im Pantarei Approach (bei Claudia Glowik und Vered Manasse, Berlin)
seit 2023
Laufende Ausbildung zur Beraterin im Focusing (mit dem Ganzen Körper, FGK) in der nach Eugene T. Gendlin entwickelten Methode am Focusing-Institut Köln (bei Astrid Schillings)
Zuvor zwei juristische Staatsexamina, einige Semester Studium in den Bereichen Kunstgeschichte, Psychologie und Bildungswissenschaft
Laufende Forschungsarbeit im Bereich der Bildungs- und Erziehungstheorie, Abteilung Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin
Weiterbildungen
2025
2024
Polyvagal-Theorie Zertifikatskurs (Polyvagal Akademie, Berlin)
Pain Reprocessing Therapy (PRT) Practitioner - Eine Methode zur Heilung chronifizierter Schmerzen und anderer Symptome, denen keine strukturuelle (medizinische) Ursache zugrunde liegt
2024 - 2025
Untangling nach dem Inner Relationship Focusing-Ansatz (Ann Weiser Cornell und Barbara McGavin) - Eine Focusing-orientierte Methode zur Auflösung besonders festsitzender Muster
seit 2022
Online-Fortbildung in Somatischer Emotionaler Integration (SEI), Basismodul 1 und 2 (Dami Charf)
(Bindungs- und körperorientierte Psychotherapie bei Bindungs- und Entwicklungstraumata)
2022 - 2024
Verschiede Online-Weiterbildungen bei PESI UK, darunter
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Comprehensive Internal Family Systems Therapy Course: A Step-by-Step Guide Through Clinical Applications of the IFS Model
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Complex Trauma Certification Training Level 1 & 2 (CCTP/CCTP-II) Course with Janina Fisher
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Dr. Bessel van der Kolk on How the Body Keeps the Score: Intensive Trauma Treatment Course
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Peter Levine's Trauma Master Class
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Gabor Maté Compassionate Inquiry Master Class
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Transgenerational and Inherited Trauma: Effective treatment strategies for healing legacies of pain